Schreibstube

Die Sache mit dem Momentum

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Dass wir energetische Wesen sind und dass unsere Gedanken und unsere Gefühle die Bausteine sind, mit denen wir unsere materielle Welt erschaffen, ist mittlerweile keine neue Idee mehr. Die bewusste Schöpferin weiss das und sie hat sich darum aufgemacht, sich ihrer Gedanken und Gefühle so oft wie’s nur geht, gewahr zu sein.

Und wenn ihr die Wirklichkeit nicht gefällt, die ihr zurückgespiegelt wird, weiss sie auch, dass sie ja nur ihre Gedanken verändern muss. Ein froher Gedanke wird automatisch frohe Gefühle auslösen - et voilà, es verändert sich die Wirklichkeit und lächelt uns froh aus der Welt da draussen entgegen.

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In der Realität klappt das leider oft nicht ganz so einfach wie’s in der Theorie aussieht. Das ist unter anderem auch darum so, weil bei dieser Theorie ein wichtiges Element fehlt. Die Sache mit dem Momentum, bez. dem Schwung.

Wir alle kennen dieses Spielgerät, das auf manchen Spielplätzen steht: Die „Suppetrülli“, ein Karussell, das von den Kindern, die darauf sitzen, selber angetrieben wird. Dafür ist in der Mitte ein Rad und an dem kann man langsam Tempo aufnehmen, bis das Karussell einen gewissen Schwung bekommt. Dieser Schwung hält sogar eine gewisse Zeit an, selbst dann, wenn die Kinder das Rad nicht länger antreiben. Wenn es denn so richtig schön dreht, wissen alle, dass sie bei einem gewissen Schwung weder ab- noch aufspringen können. Darum wartet man nicht erst, bis das Karussell seinen maximalen Schwung erreicht. Man springt dann auf, wenn man erkennt, dass die, die drauf sitzen, noch nicht oder gerade erst angefangen haben Schwung aufzunehmen.

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Mit unseren Gedanken geschieht eine ganz ähnliche Sache. Nun, ein einzelner Gedanke hat so alleine stehend noch keine sehr grosse Wirkung auf unsere Wirklichkeit. Doch wenn wir nicht aufpassen, nach ungefähr 17 Sekunden nämlich, zieht dieser Gedanke automatisch einen weiteren Gedanken an und dieser hat genau dieselbe Schwingungsfrequenz. Denn man kann nicht auf 94.2 FM senden und 102.3 AM empfangen. Anders ausgedrückt, können wir nicht schlecht drauf sein und erwarten, dass uns Gutes widerfährt. Das geht einfach nicht. Nun, nach weiteren ungefähr 60 Sekunden hat die „Suppentrülli“ in unserem Kopf bereits so viel Schwung aufgenommen, dass es nicht mehr möglich ist, von der Frequenz, auf der wir nun sind mit einem einzigen Sprung auf eine andere zu gelangen.

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Wir alle haben schon einen Abend erlebt, da hat das eine Wort das nächste ergeben. Alle haben gelacht und es wurden Witze und Begebenheiten erzählt, die hatten alle die gleiche Qualität. Erstaunlicherweise erinnert man sich dann sogar an Witze, die hat man schon seit vielen Jahren nicht mehr gehört und selber als vergessen geglaubt. Das ist die Kraft des Momentums. Das ist genau dann, wenn aus der Matrix allen Seins die Dinge, die Ideen und Inspirationen angezogen werden, die auf der genau gleichen Frequenz sind. Im Falle eines gelungenen Abends, wo man sich froh und leicht fühlt, ist das ja eine gute Sache und kaum einer unter uns will absichtlich so eine Stimmung ändern. Wir geniessen sie, gehen mit dem Fluss und lassen es ausklingen, wenn wir uns ausgelacht und ausgepowert haben.

Was aber soll man tun, wenn uns sowas auf einer tiefen Schwingung passiert? Wenn wir den Moment verpasst haben, den ersten Gedanken in seinem Kern zu ersticken? Wenn uns nichts anderes übrig zu bleiben scheint, als den nächsten Gedanken zu denken, der auf der genau gleichen Frequenz daher kommt und der nächste und der nächste? Wir alle kennen das, wenn es einfach nicht aufhört zu denken. Und wir, die wir ja unserer Gedanken mehr und mehr bewusst sind, erkennen dieses Ungemach ja besonders gut.

Es gibt vier Möglichkeiten, mit einer solchen Situation umzugehen:

  • Je länger wir an etwas denken, umso detaillierter und spezifischer werden unsere Gedanken. Dem können wir entgegen wirken, indem wir unsere Gedanken auf etwas Besseres, jedoch sehr Allgemeines lenken. Vom Spezifischen zum Allgemeinen hin denken, bremst den Schwung, das Momentum einer Frequenz. Es sollte allerdings etwas sein, das wir wirklich glauben können, wie z.B. „Wie froh bin ich doch, dass ich bei alledem wenigstens gesund bin“, oder „gut, dass ich in einem Land lebe, wo Friede herrscht“, oder „ist es nicht schön, dass bei uns in der Schweiz aus jedem Hahn Trinkwasser fliesst“.
  • Meditation. Meditation ist wie schon so oft auch hier eine funktionierende Lösung. Auf die Metaebene, in die reine Wahrnehmung gehen. Die Gedanken kommen lassen, sie wie Wolken vorbei ziehen lassen. Das nimmt ebenfalls den Schwung aus einer Gedankenkette, die wir nicht für wünschenswert halten.
  • Wir können uns auch an der Gefühlsskala Schritt für Schritt hoch arbeiten. Wenn wir in der Hoffnungslosigkeit sind, hat Eifersucht eine höhere Frequenz. Dort wollen wir natürlich nicht steckenbleiben, doch wir können uns zur Wut hocharbeiten usw.

Gefühlsspirale


  • zu guter Letzt hilft schlafen gehen. Im Schlaf schwingt sich jegliches Momentum aus. Und wenn wir nach dem Aufwachen nicht gleich an die Gedanken anknüpfen, die wir vor dem Einschlafen hatten, können wir bewusst Gedanken aufnehmen, die sich gut anfühlen.

Die Sache mit dem Momentum hat bei mir einige Groschen fallen lassen. Mir hilft dieses Wissen, mit meiner Innenwelt noch konstruktiver und effizienter umzugehen. Doch manchmal, wenn es trotz allem halt nicht anders geht, „wüte“ ich einfach auf einer tiefen Frequenz, „koste“ sie so richtig aus, bis ich ihrer müde geworden bin. Doch ich weiss jetzt, dass ich nach einmal darüber schlafen, dort nicht wieder einhängen muss, wenn ich nicht will.

Mittlerweile habe ich auch alle Vorstellungen abgeschüttelt, die mir weismachen wollen, dass irgend etwas Gutes aus einer tiefen Schwingung entstehen kann; Von diesen Ebenen sind weder tiefere Einsichten, noch Lösung zu Problemen und schon gar keine Freude am Leben zu erwarten.

Wenn unsere Gedanken auf einer hohen Frequenz schwingen, verhindert das Momentum auch, dass wir aus der „Gnade“ fallen. Ist der Schwung gross genug, kann nichts, was auf einer tieferen Frequenz ist, auf unsere „Suppentrülli“ aufspringen. Ist das nicht gut zu wissen?