Schreibstube

Transformation von Angst in Liebe

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Ich möchte mich als erstes der Angst zuwenden, die wir für das reine Überleben in unseren Körpern brauchen. Die Angst, die wir spüren, wenn unser Leben bedroht ist. Sei dies, dass wir in früheren Zeiten plötzlich einem Säbelzahntiger gegenüber standen oder sei es, dass wir heute in einer brenzligen Situation im Strassenverkehr ganz plötzlich reagieren müssen.

Da registriert unser Körper eine unmittelbare Bedrohung und reagiert mit Angst. Wir befinden uns von einem Moment zum nächsten im Kampf- oder Fluchtmodus. Der Körper schüttet Adrenalin aus, so dass uns aussergewöhnliche Kräfte für eben diesen Moment zur Verfügung stehen. Sobald wir dann kämpfen oder rennen, die Situation also meistern, verbrauchen wir das Adrenalin und der Körper findet relativ schnell wieder in die Homöostase, in sein inneres Gleichgewicht zurück.

Genau gleich reagiert unser Körper, wenn die Gefahr lediglich „eingebildet“ ist. Und was empfindet der Körper alles als Gefahr? Na, alles, was wir mit unserem Verstand und mit unserem Ego ablehnen! Ob dafür im Aussen eine unmittelbare Gefahr besteht, spielt für den Körper keine Rolle. Er nimmt lediglich den Widerstand wahr, in dem wir uns befinden. Er spürt, dass wir den natürlichen Energiefluss nicht zulassen und das reicht ihm, um sich in den Kampf/Flucht Zustand zu begeben. Was während der brenzligen Situation im Strassenverkehr, also einer realen, unmittelbaren Gefahr sinnvoll ist, weil es uns zu einer ausserordentlichen Leistung befähigt, ist im Fall einer rein mentalen Gefahr eher fatal. Anstatt dass wir das Adrenalin abreagieren, das der Körper auch in diesen Situationen ausschüttet, befinden wir uns jetzt in einer Situation, die wir nicht mögen und können daran erst noch nichts ändern. Das macht wirklich Angst. Und dagegen wehren wir uns innerlich. Wir befinden uns im Widerstand.

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Es gibt viele Erklärungen, warum wir Widerstände aufbauen. Wir haben in der Regel gute Gründe, warum wir glauben, dass etwas nicht sein soll. Sobald wir uns aber im Zustand des Widerstandes befinden, fühlen wir uns nicht gut. Energetisch gesehen, ist es eben dieses Entgegenstemmen gegen etwas, was ist, das uns schlecht fühlen lässt. Du kannst es Stress, Ärger, Wut, Hoffnungslosigkeit, Angst, Widerwillen, Abscheu nennen, das Resultat bleibt sich gleich. Widerstand fühlt sich schlecht an. Und je schlechter du dich fühlst, umso tiefer die Frequenz, auf der deine Energiezentren schwingen. Und solange du dich auf das Problem fokussierst, bleibst du auf der Frequenz des Problems und das ist eben nicht die Frequenz, wo eine Lösung zu finden wäre.

Wenn du nun auf deinen guten Gründen beharrst, Bestätigung bei Freunden einholst, dass du gute Gründe hast, dich schlecht zu fühlen, so gräbst du das als Erinnerung in deine Energiezentren ein. Jedes dieser Energiezentren hat ein kleines Hirn und kann sich erinnern. Nun sind mit der stagnierten Energie noch viele Bilder dort gespeichert. Du hast jetzt eine Erfahrung als Erinnerung gespeichert und mit Überzeugungen bekräftigt. Sie sitzt dort und wartet darauf, von einer ähnlichen Schwingung wieder angestossen zu werden. So kann ganz viel zusammenkommen, das einer Schwingung entspricht, auf der ja eben die Probleme und nicht die Lösungen zu finden sind.


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Es ist ein Teufelskreis. Aus diesem kannst du nicht nur herausfinden, diese Gefühle, die mit den entsprechenden Überzeugungen und Bildern festgehalten, ja eingefroren sind, kannst du sogar transformieren. Du kannst diese angehaltene Schwingung wieder zum Schwingen bringen und dich auf die Frequenz der Lösungen heben. Das geht am allerbesten, wenn diese Angst bereits von einer weiteren, äusseren Begebenheit wieder angestossen, also in Schwingung gebracht wird. Also in genau dem Moment, wo du sie so richtig fies in deinem Körper spürst.

Ein ganz wichtiger Aspekt in diesem Prozess ist die Liebe. Deine Angst ist ein Teil von dir. Sie dient dir zur Navigation in deinem Leben. Man könnte sogar sagen, sie ist eines deiner Talente. Denn da, wo es sich nicht gut anfühlt, ist nicht der richtige Weg. Wenn du diesen Weg trotzdem länger gegangen bist, oder dich hat etwas überrascht und nun steckst du tief in einem unguten Gefühl, heisst das nun nicht, dass du jetzt verloren bist. Es heisst vielmehr, dass dich mittlerweile etwas anschreit: Hilfe! Bitte hier nicht weitergehen! Wenn deine Angst durch deine Gedanken hervorgerufen wurde, so bedeutet das, dass auch die in die falsche Richtung gehen. Nun kannst du diesen Teil von dir, der dich jetzt anschreit verdammen, kannst ihn loswerden wollen, so wie man früher den Überbringer einer negativen Botschaft umgebracht hat. Doch das ist leider mit der Angst gar nicht möglich. Sie ist ja ein Teil von dir. Es ist auch die falsche Methode. Erfolgreich die Schwingung anzuheben, geht genau umgekehrt. Liebe diesen Überbringer. Liebe die Angst! Du kannst sie dir wie ein kleines, verängstigtes Kind vorstellen. Nimm es in den Arm und versprich ihm, dass nun alles gut werden wird, weil nun hast du es ja gehört und zusammen werdet ihr eine Lösung finden. Diese Vorstellung hilft dir, die Angst auszuhalten, mit ihr zu sitzen, bis sie sich beruhigt hat.

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Die vier Schritte um Angst in Liebe zu transformieren.

  • Erkenne den Zusammenhang zwischen deinen Gedanken, also deiner negativen Beurteilung der Situation, die dich in den Widerstand manövrierten hat und deinem Gefühlszustand. Übernimm somit die Verantwortung für dieses Gefühl.
  • Anerkenne deine Wertung, deine innere Ablehnung. Anerkenne auch, dass es andere Möglichkeiten geben könnte, dieselbe Situation zu betrachten.
  • Gehe nun zu der Stelle im Körper, wo du dieses unangenehme Gefühl der Angst, des Widerstandes spürst. Du spürst dort vermutlich eine Enge, ein Druck, vielleicht gar einen Schmerz. Lass dieses Gefühl jetzt zu, beobachte es, atme zu dieser Stelle hinein, entspanne dich, atme und bleibe bei dieser körperlichen Sensation. Halte dieses Gefühl aus, als würdest du ein kleines Kind im Arm halten, bis es sich beruhigt hat.
  • Du wirst immer wieder in deinen Kopf zurückfallen und Schichten entdecken, die alle mit diesem Gefühl zusammenhängen. Anerkenne auch sie, doch lasse sie gehen. Wie bei jeder anderen Meditation auch, lasse die Gedanken ziehen, bleibe nicht an ihnen hängen. Gehe wieder zurück in deinen Körper, in die reine Wahrnehmung dieses Gefühls. Beobachte und atme.

Du wirst eine Weile zwischen Schritt 3 und 4 hin und her pendeln. Vor allem dann, wenn du diese Übung zum ersten mal machst und den Sinn nicht ganz einsiehst, warum du ein negatives Gefühl aushalten sollst. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung versichern, dass es gar nicht so lange dauert, bis du spürst, wie sich die Enge, der Druck oder der Schmerz aufzulösen beginnt. Sei auch nicht überrascht, wenn es sich plötzlich an einer anderen Stelle im Körper manifestiert. Doch auch dann, geht dieser Prozess zwanzig Minuten maximal! Mit eigener Erfahrung wirst du merken, dass es umso schneller geht, je eher und konsequenter du deinen Kopf beiseite lässt.

Doch wozu ist das alles gut? Eine Sicht aus höherer Ebene auf ein Problem zeigt immer mögliche Lösungen auf. Mehr noch, wenn du in einer höheren Frequenz schwingst, ziehst du Situationen und Menschen an, die ebenfalls auf der Frequenz der Lösung schwingen. Das ist das Gesetz der Resonanz. Ich habe so schon viele negativen Gefühle transformiert. Das ging auch schon soweit, dass ich hinterher jemandem echt dankbar war, dass er sich mir gegenüber so „miserabel“ verhalten hatte. Hat mich dieser Mensch doch „gezwungen“, über mich hinauszuwachsen und jetzt sieht die Welt bunter und klarer aus. Und zu guter Letzt, wie sagen wir auf Schweizerdeutsch so schön? S’isch ums probiere z’tüe.

Klicke hier, wenn du die ersten male gerne durch die Übung geführt werden möchtest.

Lies dazu auch meine Übersetzung "Kein Entrinnen"